Design im Wandel

Web Design gestern- heute - morgen

Die Darstellung einer Website sollte abhängig vom anzuzeigenden Inhalt sein. Zu Zeit sind grosse Flächen mit grossen Schriften und einfache Darstellung mit möglichst wenig Inhalt in.
Der Trend geht seit Ende 2019 schon wieder leicht Richtung mehr auf Menus verteilten Inhalt und besser sichtbaren Farbwahlen.

Vor einiger Zeit hielt ich an einer Informationstagung für 'Business im Web' einen Vortrag über dieses Thema. Da dieses Referat bis heute nichts an Aktualität eingebüsst hat zeige ich hier eine Zusammenfassung. 


Referent: Victor Maeder (IT Web Consulting).

Trends und Angebote zusammenzuführen ist der Weg zu gutem Web Design.

Die eigentliche Idee einer Business Website ist online Informationen (Bilder, Texte usw.) zur Verfügung zu stellen, wie in einem Prospekt oder Verkaufs-Unterlagen. Damit der Betrachter einfach und schnell seine gewünschten Infos findet wird dieser Online Prospekt in Rubriken (Menu Einträge) unterteilt. Eine interessante Website wird durch guten, aktuellen Inhalt( Content) sowie Design und Benutzer Freundlichkeit gewertet.

Soweit die Anforderungen.

Wie in Bereichen, zum Beispiel der Bekleidungsindustrie, existiert im Web Design eine Modeerscheinung. Was damals aktuell war ist heute verpönt und kommt öfters später wieder. Vor einigen Jahren war das Design eher schwach infolge wenig guter Bordmittel (Möglichkeiten zur Formatierung). Unpassende Farben, unleserlicher Text und zu hoch aufgelöste Bilder (lange Ladezeiten da man noch nicht so hohe Zugangsraten hatte) machten wenig Freude eine Website zu besuchen.

Für gutwirkende Webseiten wurde die fehlende Programmierung mithilfe von geladenen Grafiken ersetzt. Das Ergebnis liess sich zwar sehen, allerdings  wurde bei Ladefehlern  die ganze Sache versetzt und unbrauchbar. Auch die Ladezeiten einer Website wurden eher zu einer Lieferfrist und der Besucher klickte schnell wieder weg.

Der Trend geht seit je zu mehr Grafiken, Farben und Attributen wie klaren Farben und leichten Schatten. Mit der Erweiterung von CSS Formatierung kommen neue Befehle hinzu, die eine Darstellung mit wenig Code erlaubt ohne viele Grafiken zu laden. Ergebnis: Schnelle Ladezeiten und saubere Darstellung.

Mit der Zunahme von Blogseiten und Social Plattformen hatte für diese Webangebote die Notwendigkeit von grafisch ansprechenden Seiten keine hohe Priorität. Minimalismus und Nüchternheit, das sogenannte Flat Design hielt bei grossen Anbietern Einzug. Dies reichte vollends, da ein heutiger Eintrag morgen veraltet ist und nicht mehr wichtig ist. Einträge sind geordnet nach Eingang untereinander. Durch fast endloses Scrollen werden die Einträge nach oben oder unter verschoben.

Mit der Zunahme von Handheldgeräten wie Smartphone und Pad wurde auch klar, die Anzeige musste so erstellt werden, dass auf kleinen Bildschirmen ohne Mühe Inhalte gelesen werden können.

Es entstand das Responsive Design. Je nach Grösse des verwendeten Displays( PC-Bildschirm, Tablet oder Smartphone) wird die Darstellung angepasst.

Irgendwann gingen viele Website Anbieter dazu über Ihre Seiten generell grösser zu gestalten. So werden auch auf einem PC Bildschirm vielfach nur noch grosse Bilder und Schriften angezeigt. Da sich viele Websites an die Social-Plattformen anlehnen werden die Webseiten länger und die Rubriken (Menu Aufteilung) kleiner.

Mit der Zunahme von solchen OnePage Websites bekommt das WWW eine neue Bedeutung und mutiert vom WWW (World Wide Web) zunehmend zu einem WWW (warten wischen warten).

Vergessen wird dabei vielfach, dass die Benutzer von Smartphone/Tablet nicht zwingend die einzigen web Surfer sind in der Zukunft. Einen PC/Notebook oder zunehmend auch TV-Benutzer zu zwingen diesen neuen Trend auch auf grossen Displays zu verwenden ist sicher nicht der beste Weg.

Vor einiger Zeit hatten viele Websites ein Intro Video, das man sich zuerst ansehen musste, bevor zur eigentlichen Website gewechselt wurde. Dieser Trend verschwand irgendwann.

Heute hat man Ihn wieder entdeckt. Zur Auflockerung des Designs werden viele Videos auf den Webseiten gestartet. Diese Bereicherung hat allerdings wieder eine Belastung und Performance Einbusse zur Folge, da die Videos immer schon vorgeladen werden, damit man vermeintlich sofort alles zur Verfügung hat, was ein Besucher vielleicht gar nicht immer möchte.

Das gleiche Problem bieten auch die vielen Werbeeiblendungen. Auch wenn Sie finanziell nötig sind so verlangsamen Sie das Web massiv. Ladeengpässe, Time Outs und Abstürze von Diensten werden sich noch vermehren. Für den der Informationen sucht ergibt sich eine eher umständliche Art zu finden was er möchte.

Daher ist ein professionelles Web Design in Zukunft eine grosse Herausforderung um möglichst vielen Anforderungen gerecht zu werden.

Gutes Web Design sollte den Schwerpunkt weiterhin auf Benutzerfreundlichkeit und frisches Design legen. Sinnvoll ist sicher den Aufbau heute modular zu gestalten, damit man einerseits schneller auf Trendwechsel  reagieren kann und flexibel genug ist einen angepassten Weg zu gehen.

Viele Besucher möglichst optimal zufrieden zu stellen ist eine grosse Aufgabe.

Der Trend von 2016, diese OnePage Art, mit grossen Darstellungen und langem Scrollen, Nachladen von Inhalten wird uns wohl noch einige Zeit erhalten bleiben.

Trotzdem bleibt es spannend  was alles auf uns zukommt. Viele sagen bald das Ende von Apps und Websites voraus. Doch Informationssysteme und den dazu notwendigen Design wird es immer geben, egal ob man diese nun Apps oder Website Software nennt.

Victor Maeder

System Consultant, Web Designer